Sucht man einen Verlag für das eigene Buch, kommt man an Literaturagenturen kaum vorbei. Bei meiner Umfrage zu Literaturagenturen im Jahr 2018 hat sich herausgestellt, dass große Publikumsverlage fast nur noch Manuskripte veröffentlichen, die von Agenturen vermittelt werden. Sie verlassen sich auf die Expertise von Agent*innen, die auf den Buchmarkt spezialisiert sind. Doch wie findet man als unerfahrene Autor*in eine seriöse Literaturagentur?
Zum ersten Mal auf Verlagssuche
Für angehende Autor*innen gibt es nur eine Möglichkeit, das erste eigene Buch bei einem Verlag unterzubringen: Man muss das Manuskript einem Verlag oder einer Agentur anbieten, auch wenn bisher noch kein Kontakt bestand. Es sei denn, man wird von einem Verlag angesprochen oder kennt jemanden aus der Buchbranche. Doch diesen Glücksfall erleben nur wenige. Den meisten bleibt nichts anderes übrig, als Verlage oder Agenturen aus einem Verzeichnis herauszusuchen und anzuschreiben.
Einen Roman bietet man üblicherweise erst an, wenn das Manuskript fertig ist. Dann erstellt man ein Anschreiben und ein Exposé und ergänzt eine Leseprobe (mehr dazu findet sich in meinem Blogartikel Exposé schreiben für einen Roman). Anders dagegen bei Sachbüchern. Diese bietet man üblicherweise schon vor dem Schreiben an: mit einem Exposé, einer Gliederung und einem Probekapitel (mehr dazu findet sich in meinem Blogartikel Sachbuch schreiben). Beide Formen der Kontaktaufnahme werden in der Branche als „unverlangt eingesandte Manuskripte“ bezeichnet, obwohl man nicht das gesamte Manuskript schickt, sondern nur eine Leseprobe bzw. ein Probekapitel.
Die Zahl unverlangt eingesandter Manuskripte nimmt zu
Das Buchgeschäft ist in den vergangenen Jahren härter geworden. Manche Verlage mussten bereits schließen, andere kämpfen ums Überleben. Bücher konkurrieren mit Filmen, Internetseiten, Social-Media-Plattformen und Computerspielen. Dennoch erscheinen jedes Jahr aufs Neue 70.000 bis 80.000 Bücher. Darunter finden sich Romane mit hohen Auflagen, aber auch Klein- und Kleinstauflagen sowie zahlreiche Sachbücher und Übersetzungen ausländischer Bestseller.
Nur wenige Debütromane deutscher Autor*innen erreichen ein großes Publikum. Verlage gehen ein Risiko ein, wenn sie das erste Buch einer unbekannten Autor*in herausbringen. Niemand weiß, ob das Debüt die Kosten für Herstellung und Produktion wieder einspielt. Dennoch sind Verlage daran interessiert, neue Autor*innen aufzubauen.
Doch die Zahl der unverlangt eingesandten Manuskripte hat zugenommen. Verlage und Agenturen berichten, dass sie Zuschriften erhalten in Höhe einer mittleren vierstelligen Zahl – pro Jahr, versteht sich. Deshalb lagern gerade große Publikumsverlage das Sichten der Manuskripte inzwischen aus. Sie verlassen sich auf die Expertise von Literaturagenturen. Das Honorar für diese Dienstleistung bezahlen die Autor*innen: Üblicherweise bekommt die Agentur, die das Manuskript vermittelt hat, eine Erfolgsprovision. Diese liegt meist zwischen 15 und 20 %. Die Provision wird von jedem Betrag abgezogen, den eine Autor*in mit den Büchern verdient, die bei der Agentur unter Vertrag sind. Da Agenturen erst dann Geld bekommen, wenn ein Buch erfolgreich vermittelt wurde, verschwenden sie keine Zeit mit halbguten Projekten. Verlage können sich darauf verlassen, dass Agent*innen ihnen nur herausragende Manuskripte anbieten. So entwickelt sich die Zusammenarbeit über Jahre, man kennt sich und vertraut einander.
Großer Verlag oder kleiner Verlag?
Autor*innen, die bisher noch kein Buch veröffentlicht haben, wenden sich deshalb üblicherweise nicht direkt an einen Verlag. Denn da stehen die Chancen nicht besonders gut, aus dem riesigen Stapel unverlangt eingesandter Manuskripte gefischt zu werden. Sie bieten ihr Manuskript lieber einer Literaturagentur an. Auch hier stehen die Chancen nicht zum besten, da Agenturen ebenso wie Verlage mit Angeboten überschüttet werden. Trotzdem hat man mit einer Literaturagentur an der Seite die beste Möglichkeit, bei einem großen Verlag unterzukommen.
Anders sieht es aus bei kleinen Verlagen. Viele von ihnen sichten die unverlangt eingesandten Manuskripte noch selber. Denn Agenturen fordern in aller Regeln gute Konditionen, damit ihr Anteil am Honorar die Kosten deckt und trotzdem noch genügend für die Autor*innen übrig bleibt. Deshalb verhandeln kleinere Verlage lieber selber mit neuen Autor*innen, dann bleibt mehr für beide Seiten übrig. Weitere Informationen dazu finden sich in meinem Artikel Große Verlage setzen vor allem auf Literaturagenturen.
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Wie findet man Literaturagenturen?
Doch gerade als Neuling stellt man sich die Frage: An welche Agentur kann ich mich wenden? Welche Agenturen gibt es überhaupt? Welche sind seriös? Und welchen sollte man das eigene Manuskript besser nicht anvertrauen?
Begibt man sich auf die Suche nach Literaturagenturen, so findet man verschiedene Verzeichnisse, sowohl online als auch offline. Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit folgenden Quellen:
Im Handbuch für Autorinnen und Autoren aus dem Uschtrin Verlag finden sich neben zahlreichen Adressen auch viele weitere Informationen. Beispielsweise wird das Für und Wider von Literaturagenturen diskutiert, man erfährt, was man von einer Agentur erwarten kann und welche Unterlagen man vorlegen sollte.
Die Autorin Petra Schier listet auf ihrer Website Literaturagenturen für Belletristik, Sachbücher sowie Kinder- und Jugendbücher. Für jede Agentur findet sich eine kurze Beschreibung inklusive Arbeitsschwerpunkte.
Auf den Seiten des Deutschen Schriftstellerforums findet sich eine Tabelle mit Literaturagenturen, die einen schnellen Überblick ermöglicht.
Das zeichnet seriöse Literaturagenturen aus
Seriöse Literaturagenturen präsentieren sich mit einer Internetseite, die mehr über die Agentur und ihre Arbeit verrät: Wer sind die Agent*innen, welche Autor*innen vertreten sie, welche Titel sind vor kurzem herausgekommen bei welchen Verlagen? Die Liste der bisher vermittelten Buchtitel zeigt außerdem, mit welchen Verlagen die Agentur in der Vergangenheit schon erfolgreich zusammengearbeitet hat.
Natürlich gibt es auch seriöse Agenturen, die keine Website besitzen. Doch dann ist eine Einschätzung zur Größe der Agentur und zu ihrer Arbeitsweise nicht möglich. Da stellt sich die Frage, ob man von einer Agentur unter Vertrag genommen werden möchte, die sich nach außen als „Black Box“ präsentiert und keine Informationen über sich preisgeben mag.
Die Konditionen vor Vermittlung eines Manuskripts geben weitere Hinweise zur Seriosität einer Literaturagentur. Eine seriöse Agentur verlangt vorab kein Geld. Agenturen verdienen erst dann, wenn ihre Autor*innen ein Honorar überwiesen bekommen. Deshalb treten seriöse Agenturen in Vorleistung: Sie nehmen weder Geld für das Sichten der Manuskripte, noch für ein Lektorat der Leseprobe, noch für das Überarbeiten des Exposés. Diese Arbeiten werden erst nach Vermittlung des Manuskripts durch die Erfolgsprovision entlohnt. Das ist mit ein Grund, warum Agent*innen die eingesandten Unterlagen sehr genau prüfen. Stecken sie ihre Arbeit in ein Manuskript, das sie später nicht an einen Verlag vermitteln können, hat sich die Arbeitszeit nicht gerechnet. Deshalb ist diese Vorgehensweise am erfolgversprechendsten für Agentur, Verlag und Autor*in.
Mehr dazu, wie man sich bei Agenturen bewirbt und welche Unterlagen man braucht, findet man gleich hier auf meinem Blog: Wie man ein Buch veröffentlicht und wie man ein Exposé schreibt.
Ich grüße Sie,
vielen Dank für die vielen guten Informationen, die Sie bieten. Man kann in diesem Bereich kaum genug Hilfe bekommen.
Erlauben Sie mir ein paar Worte von einer anderen Warte aus. Ich schreibe seit 32 Jahren und veröffentliche über reguläre Verlage und im Selbstverlag. Zuschussverlage habe ich bisher noch nicht in Anspruch nehmen müssen.
Innerhalb der 32 Jahre gelang es mir im Schnitt alle 8 Jahre einen Verlag zu finden. Real betrachtet benötigte ich für den ersten Verlag 10 Jahre und 90 eingesandte Manuskripte bzw. Maschinentexte. In den letzten zehn Jahren fand ich dann drei weitere Verlage. Und dafür benötigte ich jeweils nur einen Versuch. Mein Ziel habe ich dadurch nicht erreicht.
Ich wollte bereits als Kind Schriftsteller werden und habe diesen Traum nie verloren. Aber ich kann noch immer nicht davon leben. Nicht einmal ansatzweise. Es sind von mir 6 Bücher von regulären Verlagen auf dem Markt und einige weitere biete ich über Selfpublishing an. Eines davon ist inzwischen vergriffen. Die Tantiemen sind allerdings sehr gering. Es ist also auch keine Frage des Fleißes, denn ich schreibe 50-60 Stunden die Woche und bediene viele Genres, z.B. Poesie, Shortstorys, Facharbeiten.
Wer ähnliche Ziele hat, wer dem Schreiben sein Leben widmen möchte, benötigt neben einer helfenden Hand auch Glück. Man muss den Geschmack der Zeit treffen, aber auch den Geschmack des Verlages und sogar des Verlegers. Ich möchte hier niemanden entmutigen, im Gegenteil. Ich sage aber auch, neben dem Glück benötigt man unbedingt Ausdauer.
Für unerschütterliche Autoren gibt es Alternativen. So werden unter anderem Ghostwriter-Dienste ordentlich bezahlt. Wem es nur ums Schreiben geht und wer absolut fit in der deutschen Sprache ist, dazu schnell und sicher schreibt, kann dort sein Auskommen finden. Auch Fachmagazine wären eine Alternative. Aber das nur nebenbei.
Es gibt bei Schreiben tatsächlich alles. Ich kenne zwei Autoren, die die jeweils entgegengesetzten Pole einnehmen. Der eine schrieb bisher unfassbare 110 Bücher. Und doch decken seine Tantiemen nur 2 Drittel seines Lebensunterhaltes. Dem anderen Autor gelang bereits beim zweiten Buch der Durchbruch und er befindet sich finanziell in derselben Position wie sein Kollege. Glück und Ausdauer.
In der Regel benötigt man beides.
Liebe Grüße
F. Rudolph
HALLÖCHEN
Ich bin erschüttert wie kommerziell der Buchmarkt ist. Da wollen wohl einige reich und berühmt werden.
Es erscheinen ca. 80 000 Bücher pro Jahr. Wer sortiert den Schund denn aus? Ab und zu im Fernsehen einer ein bisschen.
Ich schreibe ein Buch über Sportphilosophie. Interessiert nur wenige. Ich will nichts dran verdienen.
Das Problem ist das Impressum. Da muss man seine Adresse angeben. Ich habe keine Lust, dass ein Honk vor der Tür steht und Stunk macht oder gar gewalttätig wird, weil einige Kritik in dem Buch steht.
Wie kriege ich das billig veröffentlicht?
Hallo,
einige Selfpublishing-Dienstleister wie beispielsweise BoD bieten einen Impressumsservice. D.h., der Dienstleister steht im Impressum, die Privatadresse muss nicht mit rein.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
vielen lieben Dank für all die wertvollen Informationen auf dieser Seite. Ich bin gerade in den letzten Zügen (oder Zeilen) meines ersten Romans und denke nun über eine Veröffentlichung nach. Dazu hätte ich eine Frage bezüglich der Bewerbung bei Agenturen:
Kann ich guten Gewissens gleich mehreren Agenturen ein Exposé zukommen lassen? Manche Agenturen möchten ja gerne wissen, wo man sein Manuskript bereits eingereicht hat (wie weiter oben schon einmal kurz angesprochen wurde). Wirkt sich da eine lange Liste von Adressen eher negativ aus? Auch wenn man noch keine negativen Rückmeldungen bekommen hat?
Liebe Grüße,
Hannah Reith
Hallo Frau Reith,
natürlich wäre es den Agenturen am liebsten, wenn sie ein Manuskript exklusiv angeboten bekommen. Aber das ist unrealistisch. Denn jede Agentur lässt sich mehrere Wochen oft auch mehrere Monate Zeit, um ein angebotenes Manuskript zu prüfen. Wenn Sie diesen Zeitraum immer abwarten würden, könnten Sie pro Jahr nur vier oder fünf Agenturen anschreiben – und das würde Ihre Chance, Ihr Manuskript in einem vernünftigen Zeitraum unterzubringen, deutlich reduzieren. Deshalb ist allgemein üblich, dass man mehrere Agenturen gleichzeitig anschreibt. In erster Linie entscheidet das Manuskript darüber, ob eine Agentur ernsthaft Interesse hat, nicht die Liste von Adressen anderer Agenturen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Huesmann,
sein einigen Jahren schreibe ich Gedichte; die allermeisten in Reimform; einige im Stil von Morgenstern, Ringelnatz, Tucholsky.. Mit Humor auf ernsten, oft aktuellem Hintergrund (Krieg, Pandemie, gesellschaftliches Klima).. Bisher habe ich keinen Verlag gefunden, ja nicht mal eine Antwort bekommen. Lyrik hat es wohl schwer. Aber meine Gedichte unterscheiden sich doch deutlich von dem, was unter Lyrik üblicherweise firmiert. Ein Gedicht ist schon in der ZEIT (9/23,, letzte Seite) erschienen.
Vielleicht haben sie ja einen guten Tipp oder auch zwei.
Danke vorab und schöne Grüsse
Frank D.
Hallo,
zu Lyrik kann ich leider nicht viel sagen, aber vielleicht hilft Ihnen ja die Liste der Autorenwelt weiter mit Verlagen, die (auch) Lyrik verlegen – das sind doch eine ganze Reihe von Verlagen:
https://www.autorenwelt.de/forum/verlage-und-agenturen/verlagsliste-lyrikverlage
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Huesmann,
vielen Dank für diesen informativen Blog Beitrag. Bei unserem geplanten Buch handelt es sich um ein Buch mit vielen Fotografien. Die kurzen Texte dienen eher zur Erklärung der Fotos aus der Perspektive der Geschichte. Ich und meine Co-Autorin haben bis jetzt noch nichts veröffentlicht. Was würden Sie in unserem Fall empfehlen? Wie viel von dem Buch sollte fertig sein bzw. wie viele Beispielfotos würden reichen? Ich bedanke mich herzlich und wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr!
Grete S.
Hallo Grete,
am besten schon früh anbieten und 5 bis 10 Beispielsfotos sollten ausreichen.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
liebe Helferlein …
Lieben Dank für die Verlagsliste zuoberst !
Ich habe sie die “Huesmann Liste” getauft und werde Sie geflissentlich abarbeiten.
Seit zehn Jahren schreibe ich nun.
Elf sehr gute Bücher sind dabei herausgekommen, vier sind noch “in Arbeit” und, trotz guter Bewertung von einigen Lektoren, fand ich bislang keinen Verlag.
Wie gut, das es kluge und nette Menschen wie Sie gibt, die armen Schreibern weiterhelfen … !
VIELEN DANK für Ihre Mühe und Ihre Hilfe !
Mit herzlichen Grüßen aus dem schönen Bad Rotenfels !
Siggi
Hallo Frau Huesmann,
ich schreibe gerade einen Krimi/Thriller und plane gegen Ende des Jahres fertig zu sein. Die größeren Verlage habe ich bereits auf meiner Liste, doch können Sie mir ein paar kleinere empfehlen bei denen ich möglicherweise mehr Glück mit meinem Manuskript habe?
Ich danke Ihnen im Voraus und viele Grüße,
Elisabeth Schröder
Hallo Frau Schröder,
hier finden Sie eine Liste mit Krimi-Verlagen:
https://www.autorenwelt.de/forum/verlage-und-agenturen/verlagsliste-krimiverlage
Da sind auch etliche kleinere Verlage dabei. Sandra Uschtrin und der Uschtrin-Verlag, die hinter dieser Liste stehen, sind sehr vertrauenswürdig und entsprechend auch diese Liste.
Viel Erfolg wünsche ich Ihnen!
Anette Huesmann
Liebe Frau Dr. Huesmann,
Ich hätte mal eine Frage zur Leseprobe. Ich habe ein fertiges Manuskript mit 440 Seiten und würde es jetzt gerne bei einer Agentur einreichen. Viele Literaturagenturen verlangen eine 10-seitige Leseprobe und da habe ich mich gefragt, ob ich mir frei aussuchen darf, welche zehn Seiten das sind oder ob es die ersten 10 Seiten sein müssen. Ich bin nicht besonders erfahren, deshalb tut es mir leid, falls das eine dumme Frage ist, aber ich bin erst 15, was mich zu meiner nächsten Frage bringt: Kann man als Minderjährige*r ein Buch veröffentlichen?
Ich würde mich über eine kurze Einschätzung Ihrerseits extrem freuen.
Liebe Grüße
Noa
Hallo Frau Brucker,
in aller Regel möchten die Agenturen den Einstieg des Romans sehen, also die ersten Seiten. Denn die sind besonders schwer zu schreiben und die Agenturen möchten gern wissen, ob Sie das gut gemacht haben. Als Minderjährige wäre es schon möglich, ein Buch zu veröffentlichen, aber Sie brauchen in jedem Fall die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Deshalb sollten Sie Ihrer Bewerbung bei den Agenturen eine Erklärung Ihrer Erziehungsberechtigten beilegen, dass sie mit der Veröffentlichung Ihres Manuskripts einverstanden sind.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Dr. Huesmann,
ich habe eine tolle Buchidee und möchte mich bei einer Literaturagentur damit bewerben. Muss das Buch bereits abgeschlossen sein, damit ich mich überhaupt bewerben kann oder reicht hier Exposé, Leseprobe etc.?
Vielen Dank und liebe Grüße
Jennifer H.
Hallo Frau Heiland,
als noch unbekannte neue Autorin brauchen Sie für die Bewerbung bei Agenturen und Verlagen ein fertiges Manuskript. Denn es gibt viele Menschen, die ein Buch zu schreiben beginnen, aber nicht so viele, die das Projekt zu Ende bringen und das Manuskript fertigstellen. Deshalb möchten Verlage und Agenturen von unbekannten Autor*innen Bewerbungen nur mit abgeschlossenen Manuskripten.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Ich habe gerade als Wissenschaftler ein aktuelles Buch (34000 Wörter) über den Corona Irrsinn geschriben. Ich will weder Geld noch Aufmerksamkeit, sondern, dass es möglichst schnell viele lesen.
Wie sollte ich da aus Ihrer Sicht vorgehen?
Hallo Herr Lehnhoff,
beim üblichen Veröffentlichungsweg über Verlage dauert es in aller Regel ein bis zwei Jahre, bis ein Buch erscheint. Nur in Ausnahmefällen geht es schneller. Um das Buch möglichst schnell auf den Markt zu bringen, würde sich deshalb das Selfpublishing anbieten – da können Sie innerhalb von ein paar Tagen/Wochen das Buch auf eigene Faust veröffentlichen. Wenn Sie sich einen gut aufgestellten Dienstleister suchen, dann können Sie dort neben dem Veröffentlichen alle Dienstleistungen dazukaufen, die Sie vorab benötigen: Lektorat, Buchsatz, Cover-Erstellung. Allerdings müssen Sie es dann auch selber bewerben oder Geld bezahlen für das Buchmarketing.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hilfreich ist sicherlich auch fehlerfreies schreiben:-)
“fehlerfreies Schreiben” ;-)
Guten Morgen,
vielen Dank für Ihre informativen Tipps rund um das Thema Buchveröffentlichung! Ich habe eine persönliche Frage: In meiner Schreibtischschublade liegt ein fertiges Manuskript, das ich schon länger gerne veröffentlichen möchte. Es handelt sich dabei um einen autobiographischen Text zum Leben mit einem kranken Kind, szenisch geschrieben, gespickt mit Tagebucheinträgen und Ähnlichem. Zudem liefert es sachliche medizinische Informationen zu einer seltenen, stark lebensverkürzenden Krankheit, Beobachtungen und Gedanken zum Familienleben mit einem behinderten Kind im Allgemeinen.
Ich tue mich schwer mit der Einordnung: Selbsthilfeliteratur, Memoir, Sachbuch…? Könnten Sie mir da weiterhelfen? Denn ohne diese Klärung ist es auch kaum möglich, eine Literaturagentur zu finden. Bei Verlagen kann ich immerhin anhand der Titel sehen, ob sie Ähnliches im Programm haben…
Herzlichen Dank und beste Grüße,
Lisa Bichler
Hallo Frau Bichler,
ohne das Manuskript gesehen zu haben, ist es natürlich schwer, das einzuschätzen – aber nach Ihrer Beschreibung klingt es für mich eher nach einem Memoir.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Dr. Huesmann,
Sie schreiben, dass Sachbücher vor dem Schreiben des Buches angeboten werden.
Ich möchte einen Ratgeber schreiben, da das unter Sachbücher fällt, gehe ich recht in der Annahme, dass es besser ist auch diesen mit Exposé vorher vorzustellen?
Ich freue mich suf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Kirsten Walter
Hallo Frau Walter,
ja genau, auch bei einem Ratgeber ist es sinnvoll, wenn man dafür einen Verlag suchen möchte, ein Exposé und ein Probekapitel zu erstellen und sich damit bei Verlagen zu bewerben, bevor Sie anfangen zu schreiben.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Sehr geehrte Frau Dr. Huesmann,
sind Ihnen Literaturagenten bekannt, die mit englischsprachigen Verlagen zusammen arbeiten? Ich würde mein bereits vor Jahren veröffentlichtes Buch, an dem ich die Rechte besitze, gerne neu auflegen lassen.
Besten Dank im Voraus
und freundliche Grüße
Marlies S.
Hallo Frau S.,
nein, einzelne Literaturagenturen sind mir da nicht bekannt. Und alle, die sich auf dem Buchmarkt auskennen, berichten, dass es kaum möglich ist, einen englischsprachigen Verlag zu gewinnen. Das scheint wohl extrem schwer zu sein. Vielleicht wäre ja Selfpublishing ein möglicher Weg – über internationale Verkaufsplattformen wie Amazon kann man selber auch Bücher im Ausland verkaufen. Mein eigenes Verlagsbuch, dessen Rechte Anfang des Jahres an mich zurückgefallen sind, habe ich selber neu aufgelegt. Mehr dazu finden Sie hier: https://www.die-schreibtrainerin.de/wie-ich-mir-als-autorin-eine-eigene-backlist-aufbaue/
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Guten Tag Frau Schulz.
Guten Tag Frau Dr. Huesmann.
Ich stimme Ihnen zu, dass es sehr schwierig ist einen englischen/amerikanischen Verlag fuer die Veröffentlichung eines deutschen Buches zu finden. Selbst wenn die deutschen Bücher seit Jahren erfolgreich verkauft werden. Diese Verlage fordern vorab die Druckkosten ein UND erwarten dann noch Tantiemen.
Da bietet es sich an, ueber Amazon drucken und liefern zu lassen und das Marketing ebenfalls selbst zu übernehmen. Gruss ralph kurth
Guten Tag, ich habe da eine kleine Frage. Ich habe gehört, dass man in einem Agentur-Anschreiben am besten hineinschreibt, an wie viele Agenturen oder Verlage man sein Manuskript bereits gesendet hat. Da ich aber vorhabe, mein Manuskript natürlich an mehrere Agenturen zu senden, einfach um meine Chancen zu erhöhen, würde ich das eher ungern in mein Anschreiben schreiben. Muss ich dies denn?
Vielen Dank!
LG
Stella Mara
Hallo Stella Mara,
die Agenturen und Verlage schreiben immer auf ihrer Internetseite, welche Angaben Sie zu einem Manuskript haben möchten. Wenn dort zu lesen ist, dass die Agentur / der Verlag wissen möchte, an wen Sie das schon geschickt haben, dann würde ich das dazu schreiben. Wenn es aber nicht ausdrücklich verlangt wird, würde ich es nicht tun.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo Frau Huesmann,
ich habe mal eine Frage bezüglich des Anschreibens einer Agentur mit einem neuen Manuskript. Habe nämlich vor zwei Jahren bereits ein Buch geschrieben und dieses mehreren Agenturen angeboten. Hat damals jedoch nur Absagen bekommen.
Jetzt habe ich ein neues Manuskript verfasst, welches auch einem anderen Genre zugeordnet werden kann. Erinnern sich Agenturen an bereits eingeschickte Werke? Und hätte mein neues Buch bereits einen schweren Stand, da ich schon einmal abgelehnt wurde?
Würde mich um eine Rückmeldung von Ihnen sehr freuen. Habe nämlich die Sorge, dass ich direkt in einem schlechten Licht stehe, weil mein Name im dortigen System bereits auftaucht.
Mit freundlichen Grüßen,
Florian.
Hallo Herr Drescher,
das ist kein Nachteil, wenn Sie den Agenturen schon mal ein anderes Manuskript angeboten haben – ganz im Gegenteil. Selbst wenn damals Ihr Manuskript abgelehnt wurde – dafür gibt es sehr viele Gründe, das hat oft nichts mit Qualität zu tun. Und selbst wenn – Ihr neues Manuskript wird auf jeden Fall neu geprüft. Und dass Sie sich schon mal mit einem anderen Manuskript gemeldet haben, ist für die Agentur ein gutes Signal: Das ist keine Eintagsfliege mit dem Schreiben, da bleibt jemand wirklich dran und gibt sich die Zeit, sich weiterzuentwickeln. Meist sind die zweiten (und dritten und vierten Manuskripte) besser als das erste Manuskript, weil man durch die Übung besser wird. Es ist also eher ein gutes Zeichen, wenn es nicht Ihr erstes, sondern bereits Ihr zweites Manuskript ist, das Sie geschrieben haben, und das Sie nun anbieten.
Viel Erfolg!
Anette Huesmann
Hallo, Annette,
vielen Dank für die Übersicht. Vor allem den Abschnitt darüber, wie man eine seriöse Agentur findet, finde ich sehr wichtig. Leider gibt es auch hier schwarze Schafe, die die Arglosigkeit von Autorinnen und Autoren ausnutzen.
Beste Grüße
Cordula
Guten Tag Frau Dr. Huesmann,
ich habe lange suchen müssen um an Informationen zu kommen, bezüglich schreiben eines Buches und vermarkten. Es ist beruhigend zu wissen, dass Sie Ihr Wissen zu Verfügung stellen. So hat man(n) das gefühl, nicht im Regen zu stehen. Vielen Dank dafür.
Ich habe ein Buch über meine Kindheit in Hamburg / Sternschanze geschrieben, bin ein hamburger Butje. Dazu bin ich gekommen, weil ich einzelne Gesichten immer mal wieder in einer Hamburg- Gruppe bei Facebook veröffentlich habe.Da ich mehrfach gebeten wurde, ein Buch zu schreiben, kam ich dem nach.
” Anne Eck steiht nen Jung ohne Tüddelband!” Mal sehen ob es klappt. Ihnen die herzlichsten Grüße und vielen Dank für die Hilfen!
Matthias Wittmaack